Das Computerkombinat VEB Robotron

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Beschreibung

Spuren eines Riesen

Das Computerkombinat VEB Robotron

Ausgabe

Das Archiv 4/2012

Autor: Heiko Weckbrodt

Seiten: 30-35

Spricht man heute von „Robotron“, denken viele abfällig nur an veraltete Ost-Computer oder untergegangene so zialistische Dinosaurier. Tatsächlich waren die Rechner „Made in GDR“ im Westen nicht absetzbar, da sie dem internationalen Technikstand deutlich hinterherhinkten, und auch vom einstigen DDR-Computerkombinat ist auf den ersten Blick kaum etwas übrig geblieben.

Andererseits spielte Robotron jedoch eine zentrale Rolle für die Modernisierung der DDR-Volkswirtschaft, galt im Ostblock sogar als technologisch führend – und erzielte für den östlichen Teil Deutschlands satte Gewinne durch Verkäufe in der Sowjetunion. Die wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der Robotron-Ära wirken bis heute fort, denn das 1990 zerschlagene Kombinat mit all seinen vielen Betrieben und fähigen Köpfen legte die Saat für zahlreiche Hightech-Firmengründungen vor allem in Sachsen. In den 80er-Jahren aber, zehn Jahre nach dem ersten Apple und fünf Jahre nach dem ersten IBM-PC, verkannten die Ökonomieplaner unter SED-Wirtschaftssekretär Günter Mittag vollkommen die informationstechnologische (IT) Revolution, die der Personal Computer weltweit auslöste: „Der Bedarfsschätzung von Professor Kempe, in der DDR würden 1 bis 1,3 Millionen PCs benötigt, können wir uns nicht anschließen (…). Wir sind in der Lage, durch die konsequente Nutzung der Vorzüge der soz. Wirtschaft (…) eine wesentlich höhere Effektivität zu erreichen, als es in der kapitalistischen Wirtschaft möglich ist.“

(…)

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