Das Zugpferdemuseum in Lütau

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Beschreibung

Mobilität im Museum

Das Zugpferdemuseum in Lütau

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2018

Autor: Joel Fischer

Seiten: 54-57

Museen wie das kleine Zugpferdemuseum in Lütau, einem Dorf im Süden Schleswig-Holsteins, haben gegenüber den großen Museen oft einen Vorteil: Sie ermöglichen den Detailblick auf ein bestimmtes Thema. Schön, wenn sie dann auch noch ein großes Publikum erreichen, was beim Zugpferdemuseum der Fall ist. In Sonderausstellungen vermittelt es bundesweit die Bedeutung bespannter Mobilität und liefert Informationen über die Entstehung der Industriegesellschaft. Genauer gesagt sind es Uta-Marina und Jürgen Hagenkötter, die das Wissen mit viel Engagement erarbeiten und in Publikationen und Ausstellungen präsentieren.

Zugpferdemuseum – das klingt sehr speziell. Und weiß nicht jeder, dass vor der Motorisierung Pferde vor Fuhrwerke gespannt wurden, um die Arbeit zu erledigen, für die wir heute Autos und LKWs haben? Zugpferde waren aber mehr als bloße Arbeitstiere. Die Geschichtsschreibung, so heißt es auf der Homepage des Museums, zeichne in der Rückschau das Bild eines Pferdes, das überwiegend bäuerlich, gelegentlich kleingewerblich, militärisch oder auch vor der Postkutsche eingesetzt worden sei. „Das ist eine gründliche Fehlinterpretation – denn die Realität war eine ganz andere …“: Schon im Mittelalter trugen Pferde wesentlich zur Mobilität der Menschen bei, eröffneten Handelsräume und ermöglichten dadurch kulturellen Austausch. Ihren endgültigen Siegeszug traten die bespannten Vierbeiner während der Zeit der Industrialisierung an. „Ohne Zugpferde hätte die Industrialisierung nicht stattgefunden“, sagt Jürgen Hagenkötter. Zwar steigerten mechanische Apparate und Maschinen die Produktionsmengen der Waren, doch transportiert wurden sie von Pferden. Ebenso die Menschen, denn die Schieneninfrastruktur musste erst gebaut werden – mithilfe von Zugpferden. Und selbst die schweren Lokomotiven und Dampfmaschinen waren auf „echte“ Pferdestärken angewiesen, denn nur so konnten die Kolosse von den Produktionsstätten an ihre Einsatzorte befördert werden.

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