Beschreibung
Mit Ochsenkraft durch Südwestafrika
Die Museumsstiftung erforscht ihre Objekte aus kolonialen Kontexten
Viele der Abertausend Objekte in der Sammlung der Museumsstiftung schlummern jahrelang gut beschützt, aber selten ausgestellt in den Schränken oder Schubladen. Anfang 2017 rückte innerhalb der Erschließung der Bestände aus kolonialen Kontexten ein 3,85 Meter langes Modell eines Ochsenwagens aus der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) ins Zentrum des Interesses. Recherchen in den Objektakten, im Bundesarchiv und im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden korrigierten die bisherige Datierung und ergänzten die Objektgeschichte um wesentliche Informationen zum Entstehungs- und Nutzungskontext. Im Hygiene-Museum fand sich der Film Wegweiser zur Gesundheit aus dem Jahr 1939, in dem das Modell in der Dresdener Museumswerkstatt zu sehen ist.
Dorthin war es gelangt, weil sich im Januar 1939 der Reichskolonialbund an den Reichspostminister Ohnesorge mit der Bitte um Unterstützung der noch im selben Jahr geplanten großen Kolonialausstellung in Wien gewandt hatte. Die Zusage aus dem Reichspostministerium erfolgte vor dem Hintergrund des geringen Zeithorizonts bereits am 21. Februar. 54 Fotografien, 11 Zeichnungen, ein Stadtplan von Tanga, eine Verkehrskarte des Diamantengebietes in Deutsch-Südwestafrika, ein Fernsprechverzeichnis von Deutsch-Neuguinea, eine Nachrichtentrommel, Modelle der Posthäuser von Tanga, Daressalam und
Tsingtau sowie die Nachbildung eines 16-spännigen Ochsengefährts aus Deutsch-Südwestafrika sollten das koloniale Wirken der Reichspost im Zeitraum von 1884 bis 1919 veranschaulichen.
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