Beschreibung
Datenspuren, Datenklone und Datensammler
Über das Leben in der Observosphäre
Seit dem 6. Juni 2013 beherrscht das Überwachungsprogramm PRISM des US-Geheimdienstes NSA die Schlagzeilen. Denn an diesem Tag veröffentlichten die Washington Post und der britische Guardian Auszüge aus jenen geheimen Dokumenten, die ihnen Edward Snowden zugespielt hatte. Schnell stellte sich heraus, dass PRISM nur die Spitze eines gigantisches Eisbergs ist, denn auch der britische Geheimdienst GCHQ speichert und kontrolliert mit seinem Programm TEMPORA weltweit Kommunikationsdaten und -inhalte. Und selbstverständlich kooperieren nicht nur die Geheimdienste der westlichen Länder miteinander. Wie umfassend der Datenabgleich und -austausch letztendlich ist, lässt sich allenfalls erahnen.
Wirklich neu und überraschend sind die Enthüllungen im Kern jedoch nicht, denn nur mit einer ausgesprochen großen Portion Naivität hatte man annehmen können, die eigenen Kommunikationsdaten seien vor staatlicher oder privatwirtschaftlicher Kontrolle und Nutzung sicher. Ebenfalls nicht überraschend ist die Tatsache, dass große Internet-Konzerne wie Google, Apple, Facebook oder Microsoft in den Überwachungsprozess involviert sind. So warnte Spiros Simitis, Direktor der Forschungsstelle für Datenschutz an der Universität Frankfurt und langjähriger hessischer Datenschutzbeauftragter, schon 2007: „Die Unterscheidung zwischen privaten und staatlichen Datensammlungen ist längst hinfällig, wie Erfahrungen etwa in den Vereinigten Staaten zeigen.“
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