Beschreibung
Klassifizieren und archivieren
Die Anfänge biometrischer Identifizierungstechniken
Registrieren und Dokumentieren von Personen sind wesentliche Elemente des modernen Verwaltungsstaates. Das individuelle Identifizieren von Personen war dabei nicht immer schon zentraler Bestandteil staatlichen Agierens, zumal sich bestimmte Institutionen, zum Beispiel Polizeibehörden, erst Mitte des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum etablierten (Caplan 2001).
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Teil des von Alphonse Bertillon entwickelten anthropometrischen Verfahrens zur Personenidentifizierung sind die Aufnahmen von vorn und von der Seite zur Erfassung auf der Karteikarte
Zwar wurden auch im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit Personen registriert und ihre Existenz dokumentiert, etwa in kirchlichen Tauf- und Heiratsregistern oder in Melderegistern, dennoch lässt sich mit der Erfindung biometrischer Identifizierungstechniken wie dem Fingerabdruckverfahren ein entscheidender Einschnitt in der Geschichte individueller Identifizierung beobachten: Seither existiert das Versprechen, jede Person anhand körperlicher Merkmale eindeutig identifizieren zu können. Im alltäglichen Leben spielten biometrische Techniken zur Wiedererkennung bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts eine untergeordnete Rolle. Inzwischen werden etwa Fingerabdrücke in Ausweisen gespeichert oder setzt der Zugang zu manchem Arbeitsplatz erst eine biometrische Überprüfung voraus.
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