„Geprüft und zu befördern!“ Zensurpost in Deutschland während der Weltkriege

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Beschreibung

„Geprüft und zu befördern!“

Zensurpost in Deutschland während der Weltkriege

Ausgabe

Das Archiv 3/2013

Autor: Andreas Hahn

Seiten: 94-97

Der Wunsch, den Inhalt von Schriftstücken fremder Menschen zu kennen, dürfte fast so alt sein wie die Geschichte der Schrift selbst. Schon Cicero beklagte sich darüber, dass es ihm nicht gelingen wollte, treue Boten für die Zustellung seiner Korrespondenz zu finden.

Nicht nur Einzelpersonen, auch Staaten und Regierungen glauben insbesondere in Krisenzeiten, ein Recht zu haben, die Korrespondenz und den Briefverkehr ihrer Bürger kontrollieren zu dürfen. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte der in großem Stil organisierten Postzensur von der Vergangenheit bis in die jüngste Gegenwart. Im Absolutismus waren es, ausgehend vom Frankreich Ludwigs XIV., die sogenannten „Cabinets noirs“, die „Schwarzen Kabinette“, in denen Briefe heimlich und planvoll geöffnet und flächendeckend gelesen wurden, um Informationen über politische Gegner oder auch nur über Stimmungen und Ansichten der breiten Bevölkerung zu erhalten. Einen zweiten Höhepunkt erlebte diese planvolle Briefzensur in der Zeit der Restauration – Demokraten, Burschenschaftler, Diplomaten oder andere wichtige Personen, sie alle konnten im Machtbereich des Fürsten Metternich recht sicher sein, dass ihre Post in den Schwarzen Kabinetten gelesen und ausgewertet werden würde. Doch war es vor allem das zwanzigste Jahrhundert, in dem die Postzensur in Deutschland eine traurige Blüte erlebte. In totalitären Regimen war (und ist) die Zensur eher die Regel als die Ausnahme.

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