Beschreibung
Anspruch auf Gehaltsbezug ausdrücklich ausgeschlossen
Ein Gang durch die Postgeschichte von Murrhardt
Um das Selbstbewusstsein der inmitten des Schwäbisch-Fränkischen Waldes in Württemberg gelegenen Stadt Murrhardt war es zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht zum Besten bestellt. Während sie in früherer Zeit Sitz eines Benediktinerklosters war und nach der Reformation immerhin eine Prälatur beherbergte, in der auch der württembergische Theologe Friedrich Christoph Oetinger sein Amt versah, verlor sie nun spätestens im Zuge der württembergischen Verwaltungsreform von 1806 ihre über den Ort hinausreichenden Aufgaben: Nach der Auflösung des Klosteramts wurde sie nun dem Oberamt Backnang zugeordnet. 1838 wurde schließlich das Murrhardter Kameralamt aufgelöst. Da sich im Laufe der Zeit auch die Verkehrswege verlagert hatten, lag die Stadt mit ihren rund 4000 Einwohnern, von denen knapp die Hälfte in den Teilgemeinden wohnten, nun abseits größerer Durchgangsstraßen.
Dadurch war die Postanbindung für die kleine Landstadt denkbar ungünstig: Briefe mussten im rund 50 Kilometer entfernten Stuttgart abgeholt werden. Für diesen Dienst unterhielt die Stadt einen Boten, der einmal pro Woche zu Fuß Nachrichten und kleinere Gegenstände von und aus der Landeshauptstadt zu bringen hatte. Diese Tätigkeit versah im 18. Jahrhundert der Bote Schäf, der jeden Dienstagabend in Stuttgart ankam und sich sofort am gleichen Abend wieder auf den Heimweg machte. Der weite Weg führte dabei wahlweise über Winnenden oder Schorndorf; statt der Landstraße wird der Bote wohl den kürzeren Weg über die bewaldeten Höhen zwischen Rems und Murr genommen haben.
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