Ein „postalisches Königgrätz“ Das Ende der Thurn-und-Taxis-Post vor 150 Jahren

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Beschreibung

Ein „postalisches Königgrätz“

Das Ende der Thurn-und-Taxis-Post vor 150 Jahren

Ausgabe

Das Archiv 2/2017

Autor: Fabian Fiederer

Seiten: 62-67

Digitale Kommunikation ist heute allgegenwärtig und selbstverständlich. Jahrhundertelang erfolgte die Verständigung jedoch auf analogem Wege. Als „Erfinder“ des modernen Postwesens hat sich dabei die Familie Thurn und Taxis einen Namen gemacht. Vom späten 15. bis in die Mitte des 19. Jahrhundert organisierte sie einen großen Teil des Postwesens in Europa. Erst der Deutsch-Österreichische Krieg von 1866 und der Postablösungsvertrag im Jahr darauf besiegelten das Ende des Jahrhunderte alten Unternehmens. Die 150-jährige Wiederkehr dieser Ereignisse gibt Anlass zurückzublicken.

„Ja! Diese Tage werden der Geschichte angehören! Es ist das postalische Königgrätz, was hier geschlagen wird, und ich bin der Feldherr und der kämpfende Soldat zugleich!“ Euphorisch und wenig bescheiden zeigte sich der preußische Geheime Postrat Heinrich Stephan (1831–1897) in einem Brief vom  20. September 1866 an seine Frau Elisabeth, in welchem er über die Ereignisse rund um das Ende der Thurn-undTaxis’schen Post im Zuge des Krieges von 1866 zwischen Österreich und Preußen berichtete. Mit „Königgrätz“ nahm Stephan Bezug auf die entscheidende Schlacht im böhmischen Königgrätz, die die Entscheidung zugunsten Preußens im vergangenen Krieg ge  bracht hatte. Wie wir sehen werden, ist es zweifellos Stephan, dem die bedeutendste Rolle beim Ende jener Institution zukam, welche über 350 Jahre Bestand hatte, sich stets neu in allen Wirrungen der europäischen Geschichte zu behaupten wusste und das Kommunikationswesen in Euro – pa nachhaltig geprägt hat.

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