Beschreibung
Die Landebahn im nassen Element
Eine kurze Geschichte der Wasserflugzeuge
Zwanzig Kilometer westlich von Wien liegt der Wienerwaldsee, ein flacher Stausee, errichtet in den Jahren 1895 bis 1897. Dem oft Hochwasser führenden Flüsschen Wien dient er als Rückhaltebecken, das Gelände um den See ist Wasserschutzgebiet. Am 3. Oktober 1901 war der See Schauplatz eines Ereignisses, an das noch heute am nördlichen Ufer ein Denkmal erinnert. Es ehrt Wilhelm Kress, der im Jahr 1877 den ersten Drachenflieger zum Schweben gebracht hatte und hier, an diesem 3. Oktober, einen Probeflug mit seinem motorisierten Wasserflugzeug machen wollte. Der Dreidecker „Drachenflieger I“ aber, der auf oben offenen, bootsähnlichen Schwimmern ruhte, konnte infolge mangelnder Motorleistung nicht abheben; bei der Wendung kurz vor der Staumauer umfasste ihn eine Windbö, das Flugzeug tauchte mit den Flügeln ins Wasser und ging unter.
Niemand hätte wohl zu dem Zeitpunkt für möglich gehalten, dass die Wasserflugzeuge wenige Jahrzehnte später eine erhebliche Bedeutung bekommen sollten, da zahlreiche Fluglinien per Wasserflugzeug Amerika und Europa verbanden. Auch weil die Amerikaner mit dem Bau von Luftschiffen wengier erfolgreich waren als die Deutschen, waren die Seaplanes eine willkommene Alternative für die Reise über das Meer. Landflugzeuge waren in den 30er-Jahren für so lange Stecken noch nicht geeignet. So waren Flugboote die Alternative; sie konnten auf dem Ozean notfalls wassern und benötigten an Start- und Landeplätzen keine aufwendigen Bodenanlagen.
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