Beschreibung
Fahrzeug und Kultobjekt
Die Trabants der Museumsstiftung
Bald nach der Wiedervereinigung machten sich Wolfgang Stumph alias Udo Struutz und seine Filmfrau Rita mit Tochter Jaqueline auf, um von Bitterfeld aus mit dem Trabi Italien zu erkunden – erste deutsch-deutsche Missverständnisse bei der Regensburger Verwandtschaft inklusive. Der Film „Go Trabi Go“ wurde ein Kassenschlager; nicht nur die Schauspieler verdanken ihm einiges an Popularität, auch der kleine blaue Trabi entpuppte sich als Publikumsliebling.
In der DDR zählte der Trabant – neben dem Wartburg – zu den wenigen Fahrzeugmarken, die man überhaupt kaufen konnte, und das meist nach langer Wartezeit. Die Liebe war durchaus nicht immer so groß, wie es im Rückblick scheint. Inzwischen sind auch im Osten des Landes die meisten „Rennpappen“ von der Straße verschwunden, wer unterwegs einem Trabi (oder Wartburg) begegnet, kann sich eine Kerbe ins Lenkrad schnitzen. Waren es 1995 noch 663 631 Trabant-Zulassungen, sank die Zahl auf 66 984 zehn Jahre später, 2009 waren es nur noch 37 124, und heute – heute sind sie gesucht. Es gebe ja gar nicht mehr so viele, kommentiert eine Expertin für historische Fahrzeuge beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe in Bonn das neu erwachte Interesse am DDR-Kult-Auto, wobei der Kult umso größer zu werden scheint, je länger die DDR zurückliegt. Sammler in ganz Deutschland hegen und pflegen ihren Ost-Mini, als Werbeträger, sei es für McDonald’s oder für den ADAC begegnet einem das 26 PS starke Gefährt, und bei mobile.de soll einer der Kleinwagen, Baujahr 1988, stattliche 4 700 Euro bringen. Von „Garagengold“ sprechen Oldtimerfans, und man darf getrost davon ausgehen, dass das Interesse noch steigt. So kann sich die Museumsstiftung auch aus ökonomischen Gründen darüber freuen, mehrere Trabis im Besitz zu haben. Vom Trabi-Modellfahrzeug bis zum Trabant 601 Kombi sind in der Sammlung in Heusenstamm etliche Exemplare vertreten, die ein Sammlerherz höher schlagen lassen. Bei der Deutschen Post der DDR war der 601 in ständigem Einsatz, in den 1970er-Jahren galt er als wirtschaftlich günstigstes Fahrzeug im Landpostdienst.
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