Hart gekämpft, halb gewonnen. Ziele und Erfolge beim Poststreik 2015

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Beschreibung

Hart gekämpft, halb gewonnen

Ziele und Erfolge beim Poststreik 2015

 

Ausgabe

Das Archiv 3/2015

Autor: Friederike Bauer

Seiten: 63-65

Sieben Verhandlungsrunden waren nötig, ehe eine Einigung zustande kam. Damit gehört der diesjährige Poststreik zu den längsten und härtesten Tarifauseinandersetzungen seit Gründung der Bundesrepublik. Er begann vor Ostern mit punktuellen Arbeitsniederlegungen der Zusteller, mündete dann in einen rund vierwöchigen unbefristeten Streik und endete schließlich nach einem vierzigstündigen Verhandlungsmarathon zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern am 5. Juli. Ergebnis: Die umstrittenen Delivery-Tochtergesellschaften mit inzwischen fast 6 000 Beschäftigten bleiben bestehen, dafür konnten die Gewerkschaften ein umfassendes Schutzpaket für die Postler aushandeln.

Begonnen hatte der Tarifstreit schon Anfang des Jahres, als die Deutsche Post DHL Group 49 Regionalgesellschaften mit dem Namen Delivery GmbH gründete, in denen die Paketboten nicht zum üblichen Haustarif, sondern zu den rund 20 Prozent geringeren Löhnen des Logistiktarifvertrags angestellt wurden. Die Beschäftigten mussten dort statt der durchschnittlich mehr als 17 Euro mit rund 13 Euro pro Stunde vorliebnehmen. Dagegen hatte die Gewerkschaft ver.di sofort Widerstand angekündigt, die Auflösung dieser Gesellschaften und die Rückkehr in den Haustarif gefordert. Die Post, so der Vorwurf, betreibe Lohndumping auf Kosten der Paketzusteller. Vorstandschef Frank Appel verwies dagegen auf den harten Wettbewerb. „Unsere Löhne liegen doppelt so hoch wie bei unseren Wettbewerbern – wenn wir so weitermachen, entstehen neue Arbeitsplätze in der Paketzustellung nur noch bei der Konkurrenz“, sagte er schon im Frühjahr. Dem entgegnete ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis, das Unternehmen fahre enorme Gewinne ein, knapp drei Milliarden allein 2015, sei also sehr wohl konkurrenzfähig. „Die Post gewinnt Jahr für Jahr Marktanteile von diesem riesigen wachsenden Paketmarkt dazu und hat deswegen heute kein Problem mit Mitbewerbern“, begründete sie die Gewerkschaftshaltung.

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