Geschmäht, gebraucht, nun unverzichtbar − ein Blick in die Geschichte der Post

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FIRST CHOICE: Frauen!

Geschmäht, gebraucht, nun unverzichtbar − ein Blick in die Geschichte der Post

Ausgabe

Das Archiv 1/2013

Autor: Friederike Bauer

Seiten: 6-13

Als „pure betriebliche Notwendigkeit“ bezeichnete René Obermann vor zwei Jahren Frauen in Führungsfunktionen. Seither lässt der Konzernchef der Telekom kaum eine Gelegenheit aus, über den Gewinn von Frauen in seinem Unternehmen zu sprechen. „Es ist geradezu sträflich, diesen großen Pool an Talenten sowohl in Fach- als auch in Führungskarrieren nicht stärker zu fördern“ − solche Sätze hört man häufiger von ihm. René Obermann und die Telekom sind Vorreiter in Sachen Frauenförderung, denn vor knapp drei Jahren führte sie als erstes DAX-Unternehmen eine feste Frauenquote ein. Bis zum Jahr 2015 will das Unternehmen 30 Prozent der Stellen im mittleren und oberen Management mit Frauen besetzen. „Mehr Frauen in Führungspositionen ist kein Diktat einer falsch verstandenen Gleichmacherei, es ist ein Gebot der gesellschaftlichen Fairness und vor allem eine handfeste Notwendigkeit für unseren Erfolg. Mit mehr Frauen an der Spitze werden wir einfach besser.“ So oder ähnlich begründet Obermann das Vorpreschen der Telekom, das viele zunächst für eine reine PR-Strategie hielten. Aber inzwischen hat Obermann tatsächlich einen Teil der Versprechen wahrgemacht und mit Marion Schick und Claudia Nemat zwei Frauen im Vorstand platziert.
Das Schwesterunternehmen Deutsche Post DHL hat mit Angela Titzrath 2012 ebenfalls zum ersten Mal eine Frau im Vorstand. Auch dort hat man die „Frauenpower“ im Blick. Der Vorstandsvorsitzende Frank Appel ist überzeugt davon, „dass Frauen im Schnitt für die heutigen Anforderungen der Geschäftswelt besser qualifiziert sind als Männer“. Sie hätten einfach eine bessere Balance zwischen klassischer und emotionaler Intelligenz. Entsprechend hat sich auch die Post vorgenommen, künftig 25 bis 30 Prozent aller zu besetzenden Führungspositionen im Management an Frauen zu vergeben. „Vacancy commitment“ nennt sie das – eine Quote lehnt die Post ab. Es sei wenig sinnvoll, heißt es dazu auf der Homepage der Post, konkret festzulegen, bis wann wie viele Frauen Führungspositionen zu besetzen hätten. Denn Leistung werde immer das wichtigste Auswahlkriterium bleiben. Jetzt gehe es darum,  die Leistungen von Frauen zu fördern.  Und das will die Post jenseits einer Quote mit einem ganzen Maßnahmenbündel erreichen, zu dem zum Beispiel Mentorinnen gehören, aber auch spezielle Ausbildungsprogramme für junge Frauen sowie eine stetige Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So oder ähnlich handhaben es inzwischen fast alle DAX-Unternehmen, die sich jeweils eigene Ziele gesetzt haben, manchmal mit Quote, manchmal ohne.

(…)