Mit Zug und Bus auf „Alpen-Adria-Fahrt“

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Beschreibung

Mit Zug und Bus auf „Alpen-Adria-Fahrt“

Eine Urlaubsreise Anfang der 1950er-Jahre

Ausgabe

Das Archiv 1/2008

Autor: Björn Eggert

Seiten: 58-63

Irmgard Neumann, Jahrgang 1921, arbeitete seit 1951 bei AEG-Schiffbau in Hamburg als ungelernte Arbeiterin in der Werkstatt für elektrische Anlagen. Rund 20 Frauen waren dort mit ihr beschäftigt. Für Akkordtätigkeiten wie Nieten, Löten und Schrauben wurden pro 48-Stunden-Woche 39 Mark bezahlt. Ihr Zimmer mit Notküche in einem Siedlungshaus im Osten von Hamburg kostete 45 Mark monatlich. Es war ihr Traum, einmal in den Süden zu reisen, und um ihn sich zu verwirklichen, war sie bereit, auf andere Dinge, die es endlich wieder gab, zu verzichten.

Im Jahreskatalog 1953 bot das in München ansässige Reiseunternehmen TOUROPA für die Zeit vom 6. bis 22. Juni einen einwöchigen Aufenthalt im bayerischen Ruhpolding, kombiniert mit einer Autobus-Rundreise durch Österreich, Jugoslawien und Italien für rund 300 Mark an. Für Irmgard Neumann der Bruttoverdienst von zwei Monaten. Einige Kollegen rieten ihr, sich für diese enorme Summe lieber ein Radio Marke AEG-Telefunken auf Abzahlung zu kaufen, wo sie doch als Mitarbeiterin Rabatt bekomme. Doch die Neugier, den Süden kennenzulernen, war bei der reiselustigen Arbeiterin größer; sie entschied sich für die Alpen-Adria-Fahrt und buchte ein „halbes Doppelzimmer“.

(…)

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