Online-Attacken

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Beschreibung

Online-Attacken

Das Internet als Waffe

Ausgabe

Das Archiv 4/2006

Autorin: Dorothea Friedrich

Seiten: 14-19

Der Mensch ist für das Paradies nicht geschaffen. Immer wieder mal wird ihm eins angeboten, und immer wieder versaut er es sich. Was waren wir alle begeistert vom Netz! Alles konnten wir finden, jeden konnten wir erreichen. Schluss mit dem mühseligen Horten von Zeitungsausschnitten, die in den Ecken verstaubten, weg mit den Enzyklopädien, die unsere Bücherregale blockierten. Nur ein kleiner Suchbefehl, und schon brachte das Web das Gewünschte. Die ganze Welt im eigenen Rechner! EinArchiv auf kleinstem Raum. Weg auch mit den Hierarchien und den Vorzimmern, weg mit den Sekretärinnen, die sich unserem Marsch zu ihren Herren in den Weg stellen wollten. Fixe Mails, prompte Antworten – es war eine herrliche Zeit. Vorbei! E-Mail-Adressen werden so streng gehütet wie einst private, und das aus gutem Grund. Denn schnell hat das Böse den Eingang in die schöne neue Welt gefunden und sucht Beute. Die Suchmaschinen sind mit Beliebigkeiten und Werbemüll verstopft, den man geduldig durchpflügen muss. Bedauernswert ist inzwischen jeder, der keine eigene Sekretärin hat, die ihm seine Mails vorsortiert und so die Flut unnötiger Korrespondenz in halbwegs vernünftige Kanäle leitet. Das alles kostet – nur – Zeit.

 

Viel gravierender sind die Angriffe auf die Konten argloser Online-Banking-Kunden. Von der Betreffzeile „Wichtige amtliche Nachricht“ mit dem Absender Volksbanken Raiffeisenbanken lassen sich Netzneulinge immer noch in Versuchung führen. Millionenfach versandte Mails dieser Art finden törichte Opfer zur Genüge, die bereitwillig ihre Pins und Tans hergeben und sich dann über Verluste wundern. Die Absender geben sich auch alle Mühe, die gefälschten Seiten täuschend echt aussehen zu lassen. Denn der normale Nutzer sieht nur die Oberfläche. Was unsichtbar in den Protokollen abläuft, sieht er nicht. Und wenn er es sähe, verstünde er es nicht: Zahlen- und Buchstabenkolonnen ohne Ende.

(…)

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