Beschreibung
Online statt mobil?
Im Gespräch mit der Altersforscherin Ursula Lehr
Ursula Lehr gilt als führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Erforschung und Gestaltung des Alterns. Sie war Professorin an den Universitäten Köln, Bonn, Heidelberg und Yuste (Spanien) und von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. Seit 2009 ist sie Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Pionierin war Ursula Lehr nicht nur in Sachen Altersforschung, sondern auch hinsichtlich der Nutzung digitaler Techniken. Bereits 1986 schaffte sie sich am Heidelberger Lehrstuhl einen PC namens „Zenith“ an, gearbeitet wurde darauf mit dem Programm „Euroscript“. Nach Übernahme des Familienministeriums im Jahr 1988 war es eine ihrer ersten Amtshandlungen, Schreibmaschinen gegen Computer austauschen zu lassen. Auch heute noch begleiten ihr stationärer PC, ihr Notebook und ihr Smartphone Ursula Lehr durch den Tag. So erstellt sie die PowerPoint-Präsentationen für ihre vielen Vorträge grundsätzlich selbst.
Für DAS ARCHIV sprach Tine Lehnertz mit der Wissenschaftlerin unter anderem über die Probleme älterer Menschen beim Umgang mit Kommunikationsmedien.
Ob man einen Termin bei einer Behörde haben will, eine Informationsbroschüre einsehen möchte oder mit seiner Krankenkasse etwas klären will: immer mehr Einrichtungen verweisen zunächst auf ihr Online-Angebot, dort soll man sich die Auskünfte holen.Was heißt das für ältere Menschen?
URSULA LEHR: Es gibt zwar viele ältere Menschen, die äußerst flexibel mit Computern umgehen, im Internet unterwegs sind und so manchem Jüngeren noch etwas vormachen. Aber vor allem bei der Generation der über 70-Jährigen finden wir überdurchschnittlich viele Menschen, die komplette „Offliner“ sind und für die es schwierig wird, sich die gewünschten Auskünfte einzuholen.
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