Städtisches Nachtleben und nächtliches Stadtlicht. Alles unter Kontrolle?

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Beschreibung

Städtisches Nachtleben und nächtliches Stadtlicht

Alles unter Kontrolle?

Ausgabe

Das Archiv 3/2013

Autor: Nona Schulte-Römer

Seiten: 26-35

„Ich habe alles im Blick“, sagt man und meint, alles unter Kontrolle zu haben. Die Redewendung „Ich habe alles im Griff!“ vermittelt eine ähnliche Botschaft, suggeriert aber andere Mittel der Kontrolle. Während die zupackende Hand auf den aktiven Zugriff verweist, steht das wachsame Auge für eine eher subtile Kontrolle, die sich erst im Ernstfall, etwa bei Regelverstößen, also reaktiv äußert. Dennoch oder gerade deshalb sind wachsame, prüfende Blicke allgegenwärtig, wo Menschen einander begegnen. Im negativen Sinne wirken sie verhindernd, üben Macht aus und weisen in die Schranken. Im positiven Sinne reduzieren sie eine Reihe von Risiken, die das Leben in einer komplexen, oftmals chaotischen Welt und Begegnungen mit dem Fremden täglich mit sich bringen.

Die nächtliche Stadt bietet dabei ein ausgezeichnetes und soziologisch noch wenig beachtetes Anschauungsfeld, um subtile individuelle oder institutionalisierte Formen der Kontrolle näher zu betrachten. Künstliches Licht spielt dabei eine wichtige Rolle, denn es lenkt unsere Aufmerksamkeit gezielt auf soziale Situationen, in denen nach Einbruch der Dunkelheit ein Bedürfnis besteht, alles im Blick zu haben. In den Fokus rücken dabei insbesondere Begegnungen außerhalb der eigenen vier Wände in öffentlichen Räumen und zwischen Menschen, die sich eben nicht blind verstehen.

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