Verleihung des Nobelpreises für Physik an Ferdinand Braun und Guglielmo Marconi

Wer hat den Funk erfunden?

Verleihung des Nobelpreises für Physik an Ferdinand Braun und Guglielmo Marconi

Ausgabe

Das Archiv 2/2009

Autor: Wolfgang Mattke

Seiten: 76-79

Am 10. Dezember 1909 wurden Professor Ferdinand Braun von der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg und der italienisch-britische Industrielle Guglielmo Marconi zu gleichen Teilen mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. Marconis Siegel auf der Verleihungsurkunde zeigt ein Schiff mit fächerförmigen Antennen, das von Braun das Schaltbild eines Senders. In der Laudatio des Präsidenten der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, Hans Hildebrand, heißt es: „Es bedurfte eines Mannes, der die Möglichkeit des Unternehmens einsah und der all die Schwierigkeiten verschiedener Art, die sich der Verwirklichung des Gedankens in den Weg stellten, überwinden konnte. Diese Großtat auszuführen, war Guglielmo Marconi vorbehalten. Die Entwicklung einer großen Erfindung geschieht aber wohl selten durch einen einzigen Mann (…) Marconis System hatte seine schwachen Punkte. Es ist vor allem Professor Braun, durch dessen einsichtsvolle Arbeiten diese Übelstände überwunden worden sind. (…) Erst durch die Einführung seiner Verbesserungen ist es gelungen, die großartigen Resultate der letzten Zeit bei der drahtlosenTelegrafie zu erreichen“.

Vorausgegangen waren diesem Ereignis Jahrzehnte, in denen eine Reihe von Erfindungen die Kommunikation revolutionierten. „Ab 1837 entwickelte Samuel Finley Morse den ersten brauchbaren Schreibtelegrafen und gemeinsam mit einem Mitarbeiter außerdem den Morsecode in der später als Land Line Code oder American Morse Code bezeichneten Form. Damit schuf Morse die praktischen Voraussetzungen für eine zuverlässige elektrischeTelegrafie“, und damit das Kommunikationsmedium des 19. Jahrhunderts. Kabel wurden in allen Ländern, Kontinenten und durch den Atlantik verlegt.

(…)