Vom Streiten um die Ehre, die Briefmarke erfunden zu haben

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Beschreibung

„Wer hat’s erfunden? Wer genau?“

Vom Streiten um die Ehre, die Briefmarke erfunden zu haben

Ausgabe

Das Archiv 2/2009

Autor: Andreas Hahn

Seiten: 71-75

Der Wettstreit um den Ruhm, den eine wirklich große, die Welt verändernde Erfindung ihrem Urheber verspricht, hat schon häufig zu lange währenden Auseinandersetzungen geführt, wem genau dieser Ruhm denn nun eigentlich gebühre. Im Falle der Briefmarke, eines die Welt des Briefversands revolutionierenden kleinen Papieraufklebers, scheint die Sache eigentlich klar zu sein. Zwar hat sie Rowland Hill (1795–1879) im Jahr 1840 im Rahmen einer von ihm konzipierten Postreform in Großbritannien eingeführt und ihr in der Folge damit zu einem schnellen und letztlich weltweiten Siegeszug verholfen, doch ist der Name Rowland Hill außerhalb der engeren Welt der Philatelie für seine Erfindung sicherlich nicht so populär geworden und eindeutig mit ihr verbunden wie etwa der Name Edisons mit dem elektrischen Licht oder der Gebrüder Wright mit der motorisierten Fliegerei. Und gab es nicht auch da ungefähr zeitgleiche Konkurrenten und Mitwerber, die beispielsweise den Ruhm des ersten Motorfluges für sich beanspruchten?

Bei der Briefmarke scheint die Angelegenheit auf den ersten Blick klar und eindeutig zu sein. Rowland Hill steht in jedem Nachschlagewerk als „Erfinder“ der Briefmarke. Aber hatte wirklich niemand vor ihm die einfache und gleichzeitig geniale Idee, ein Stück Papier, mit einem Wertzeichen bedruckt, an die Kunden der Post zu verkaufen und diese damit bereits die Zustellgebühr entrichten zu lassen? War er wirklich der Erste und Einzige, der jemals in diese Richtung gedacht hatte? Selbstverständlich nicht, möchte man sofort rufen! Auch andere hatten sich zuvor schon überlegt, wie man den Briefverkehr einfacher und die Bezahlung effektiver gestalten könnte.

(…)

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