Beschreibung
Von der Taxis-Post zur Post des Deutschen Reichs – von der Zersplitterung zur postalischen Einheit
Die Geschichte des Hauses Thurn und Taxis und seine Bedeutung für das Postwesen sind eng mut dem Aufstieg und Schicksal des Hauses Habsburg verbunden. Angehörige der Familie Taxis aus Cornello bei Bergamo waren schon im 15. Jahrhundert im päpstlichen Botendienst in Rom tätig. Der spätere Kaiser Maximilian I. vereinbarte um 1488 in Innsbruck mit Janetto von Taxis die Einrichtung von Postkursen. Maximilian hatte durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen von Burgund, die reichen Niederlande erworben. Zur Verbindung der Höfe wurde Franz von Taxis beauftragt, die erste durch Deutschland führende Postlinie von Innsbruck (mit Anschluß von Mailand) nach den Niederlanden (Mecheln bzw. Brüssel) und umgekehrt einzurichten. Diese Linie ist bereits 1489 nachgewiesen, jedoch fehlten zunächst Regelmäßigkeit und allgemeine Benutzbarkeit. Einige Jahre später dehnte Franz von Taxis seine Posverbindungen durch reitende Boten nach Frankreich und Spanien aus. Damit war ein internationales Postnetz entstanden, auf dem nach 1516 auch Privatbriefe befördert werden konnten.
Durch die nach der Abdankung Kaiser Kars V. 1556 eingetretene Spaltung der Habsburger Dynastie in eine deutsche und eine spanische Linie geriet die Taxissche Post in eine jahrzehntelange schwere wirtschaftliche Krise. Schließlich gelang es Leonhard von Taxis, die Geldschwierigkeiten mit Hilfe der reichen Augsburger Handelshäuser zu beheben. Kaiser Rudolf II. ernannte Leonhard als Vertrauensbeweis erneut zum Generalpostmeister und erließ 1597 eine Verordnung, daß das Postwesen ein kaiserliches Regal sei. Viele Reichsstände widersetzten sich dem Vorgehen des Kaisers und der Taxis. So kam es zu Streitigkeiten von großer Schärfe, die durch Jahrhunderte fortdauerten.
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