Wie die Beschleunigung uns die Zeit stiehlt und wie wir uns dagegen wehren können

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Beschreibung

Wahnsinnsbeschleunigung und Beschleunigungswahn

Wie die Beschleunigung uns die Zeit stiehlt und wie wir uns dagegen wehren können

Ausgabe

Das Archiv 4/2004

Autor: Bernd Flessner

Seiten: 86-93

„Einszweidrei, im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit.“ Als Wilhelm Busch (1832-1908) diese Zeilen schrieb, nämlich im Jahr 1877, hatte das technische Zeitalter bereits spürbar Fahrt aufgenommen. Während die Eisenbahn als erstes technisches Verkehrsmittel Menschen mit bislang unvorstellbarer Geschwindigkeit durch Europa beförderte, benötigten Nachrichten dank der Telegrafie nur noch wenige Minuten, um den Erdball zu umrunden. Auch der große Konkurrent der Telegrafie, das Telefon, stand schon in den Startlöchern. Im Mai 1877, ein Jahr nach der Anmeldung zum Patent, gab Alexander Graham Bell (1847-1922) seinem Telefon die endgültige Form, sodass in den USA die ersten Telefonnetze entstehen konnten. Auch andere Erfindungen trugen dazu bei, dass sich die Menschheit von tradierten Wirtschaftsformen löste und ein schier gigantisches Projekt in Angriff nahm, das die Philosophen Max Horkheimer und Theodor W. Adorno als „Verwandlung der Welt in Industrie“ bezeichnet haben.

Die Industrieproduktion sowie die Vermarktung der Produkte erfolgt bis heute nach Gesetzen, auf die selbst mächtige Staaten nur ansatzweise Einfluss nehmen können. Lediglich die Rahmenbedingungen können beeinflusst oder allzu rücksichtslose Strategien in manchen Fällen gemildert werden. Der mit der Industrialisierung einsetzenden, umfassenden Plünderung des Planeten und seiner Ressourcen indes kann keine Regierung tatsächlich Einhalt gebieten, wie letzendlich gescheiterte Klimagipfel oder der anhaltende Artenrückgang zeigen. Noch dazu stellt sich die Frage, inwieweit manche Regierungen überhaupt eingreifen wollen.

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