Beschreibung
Ein Mann, der sich durch galante Studien und Reisen qualifiziert hatte
Wilhelm Ludwig Daser (1645–1709)
Im Jahre 1884 wurde dem Postmuseum Berlin „ein altes, durch Kunstwerth ausgezeichnetes Oelbild“ geschenkt, dass die Bezeichnung „Baron v. Dasse, General-Inspekteur der preußischen Posten“ trug. Das löste zunächst verständliche Verwirrung aus, da kein „General-Inspekteur“ dieses Namens bekannt war. Recherchen in der Adelsgeschichte ergaben, dass nie ein Mitglied der Familie von Daase in preußischen Diensten gestanden hatte. So übernahmen schließlich die als erfahrene Heraldiker geltenden Gebrüder Erbstein, Direktoren des Grünen Gewölbes und der Münzsammlung in Dresden, die weitere Begutachtung des Bildes. Sie fanden heraus, dass „das auf Kupfer gemalte Porträt, wie das Costüm und die Art und Weise, wie der Dargestellte Haar und Bart trägt, eine Persönlichkeit aus der Zeit des Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen zeigt“. Tatsächlich stellt das Bild den von Johann Georg III. zum Oberpostmeister in Leipzig ernannten Wilhelm Ludwig Daser dar.
Wilhelm Ludwig Daser wurde am 21. Mai 1645 in Rappoltsweiher als viertes von neun Kindern einer elsässischen Beamtenfamilie geboren. Sein Vater Wilhelm Daser diente als Amtmann der Rappoltsteiner Herrschaft, seine Mutter war Agneta Schachin von Schacheneck. Im christlichen Glauben erzogen, von Hauslehrern unterrichtet, war seine Ausbildung bereits im 15. Lebensjahr soweit fortgeschritten, dass er sich an der Universität Straßburg einschreiben konnte. Dort hörte er „Historicis“, Geschichte, und „Jure Publico et Private“, Öffentliches und Privatrecht. Nach dem Studium nach Hause beordert, entschloss sich sein Vater, ihn nach Frankreich, England und Holland zu schicken. „Land und Leute“ sollte er da kennen lernen, vor allem aber der fremden Sprachen geläufig werden.
(…)
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.