Der Weg der Post in den Wettbewerb
25 Jahre Postreform
Als Vorstandschef Frank Appel Anfang April 2014 im Kreis seiner Vorstandskollegen die „Strategie 2020“ präsentierte, schnellte die Aktie der Deutschen Post auf ein Allzeithoch. Die Börse zollte dem Unternehmen Anerkennung für die erreichten, aber auch für die neuen und hochgesteckten Ziele, für die rund 25 Jahre zuvor, am 1. Juli 1989, die Grundlagen gelegt wurden, als das Poststrukturgesetz in Kraft trat. „Wer sich über die Wandlung der Deutschen Post während des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts Gedanken macht, wird das erste Gesetz über die Postreform als den ‚Urknall‘ ausmachen, der eine neue Ära in der Unternehmensgeschichte eingeleitet hat“, so der Postkonzern 2011 in einer Unternehmensbroschüre. Seit 30 Jahren war über eine Reform des Post- und Fernmeldewesens diskutiert worden. Gegen den erbitterten Widerstand der Deutschen Postgewerkschaft und der SPD war nun das Tor zum Wettbewerb für die Deutsche Bundespost aufgestoßen. Von „Zeitenwende“ und „Paradigmenwechsel“ war in den Medien die Rede und vom Ende des „Postmonopols“.
Nicht nur die Gewerkschaft, auch viele Bürger fragten sich: „Warum muss die Post reformiert werden? 90 Prozent der Briefe sind doch am nächsten Tag am Ziel. Wer sich kein eigenes Telefon leisten kann, findet überall Telefonhäuschen. Und zum Mondscheintarif kann man einigermaßen preisgünstig telefonieren.“ Also alles in allem eine heile Welt – oder nicht?
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