Beschreibung
Der Fernmeldeturm Schäferberg
Errichtung, historische Bedeutung und aktuelle Funktion
Ein wesentlicher Teil der Erfolgsgeschichte des Fernsehens begann in Berlin: Im Keller einer Gründerzeitvilla in BerlinLichterfelde am Jungfernstieg 19. Hier hatte Manfred von Ardenne (1907–1997) im Jahr 1928 ein Forschungslaboratorium für Elektronenphysik gegründet. Bereits auf der Berliner Funkausstellung 1931 konnte er das bahnbrechende Ergebnis seiner Forschungen präsentieren: vollelektronisches Fernsehen mit der Braun’schen Röhre und 48 Zeilen. Bis zur kommerziellen Einführung der 625-Zeilen-Norm und der Entwicklung des Farbfernsehens nach dem PAL-Verfahren von Fernsehpionier Walter Bruch (Telefunken Hannover) sollten noch viele Entwicklungsschritte folgen. Mit der Digitalisierung des Fernsehens verdoppelte sich die Zeilenzahl von 625 auf 1250 und das Bildseitenverhältnis wurde von 4:3 auf 16:9 angepasst. Heute schauen wir hochauflösendes HD-Fernsehen (High Definition) mit dem neuen Standard DVB-T2, der zur Fußball-EM im Juni 2016 bereits in einigen Städten und Ballungsräumen startete: Antennenfernsehen in besserer Qualität und mit mehr Programmen.
Für die Ausbreitung des „Antennenfernsehens“ mit derzeit 40 TV-Kanälen im Großraum Berlin sorgen in einem Gleichwellennetz gegenwärtig drei Sender-Standorte: der 212 Meter hohe Fernmeldeturm Schäferberg am südwestlichen Stadtrand des alten West-Berlin, der 368 Meter hohe Fernsehturm am Alexanderplatz und, ganz im Westen am Scholzplatz, ein 230 Meter hoher Rohrmast; dieser hat 1963 den Berliner Funkturm in seiner Funktion als Antennenträger für den TVBetrieb des Senders Freies Berlin (SFB) abgelöst und wird nun vom Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) exklusiv für die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten der Ersten Fernsehprogrammsender (vgl. Landesmedienanstalt) betrieben. Während der Fernsehturm in Berlin von der DDR-Staatsführung im Zentrum der einstigen Hauptstadt der DDR an markanter Stelle positioniert wurde, behauptet der Fernmeldeturm Schäferberg, erbaut 1964, seinen Standort eher unauffällig.
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