Die Ansichtskartensammlung der Museumsstiftung Post- und Telekommunikation

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Die Ansichtskartensammlung der Museumsstiftung Post- und Telekommunikation

Ausgabe

Das Archiv 4/2007

Autor: Veit Didczuneit

Seiten: 12-17

Das Telefon klingelt. „Guten Tag! Ich habe Ihre Telefonnummer aus dem Museum. Ist dort die Sammlung? Ich hätte da vielleicht etwas für Sie.“ Eine alltägliche Situation. Nicht wenige interessante Objekte sind auf diese Weise in die Sammlung der Museumsstiftung gekommen – als Schenkung oder als Ankauf. Ansichtskarten werden meist in größererAnzahl angeboten. Oft sind jedoch nur Einzelstücke von Museumswert. Sammeln heißt also auswählen!
Auf meinem Schreibtisch liegt eine Ansichtskarte zur Begutachtung. Ein einzigartiges Stück! Die „Original-Aufnahme der Jubelfeier in Branden burg a.H.“ zeigt Kaiser Wilhelm II. beim Abschreiten der Ehrenfront. Die Karte wurde am 6. Juni 1912 in der Garnisonsstadt Brandenburg an der Havel abgestempelt. Unter der abgebildeten Ehrenformation befindet sich ein handschriftliches Kreuz. Darunter steht: „Das bin ich selbst.“ Ein in Brandenburg Militärdienst leistender Sohn schrieb an die Eltern mit Stolz von seinem Kaisererlebnis. Zugleich konnte er ihnen auf der Kartenansichtsseite ein Foto von sich und dem Monarchen präsentieren. Die Karte wanderte sicherlich im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis durch viele Hände. Sie wurde Teil – wenn nicht sogar Ikone – der Familienerinnerung. Darüber hinaus verrät uns das gute Stück noch mehr. Der Kaiser weilte am 30. Mai 1912 in Brandenburg anlässlich der Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum des Einzugs der Hohenzollern in die Mark Brandenburg. Zwischen der Aufnahme des Fotos und dem Verschicken der Postkarte am 6. Juni lag die beeindruckend kurze Zeit von nur sechs Tagen. Der Fotograf ist unbekannt. Hergestellt wurde die Karte im Verlag S. & G. Saulsohn, Berlin. Die Karte ist für unsere Sammlung von Interesse, ich greife zum Hörer.

(…)