Beschreibung
Die Post – ein Lieblingsthema der Wochenschau
Vor rund hundert Jahren kam in Europa das Genre derWochenschau auf und setzte sich inWindeseile durch. Neugier auf Neues – darauf baute die Wochenschau mit ihrem internationalen Programm aus kurzen Aktualitätenfilmen. Sie stillte den Hunger der Menschen auf dokumentarische Bildnachrichten aus aller Welt, und sie stachelte ihn gleichzeitig weiter an, denn es sollte ja in der nächstenWoche erneut die „aktuelle“ Ausgabe mit rund elf Minuten Länge nachgefragt werden. Das Thema „Post“ gehörte selbstverständlich zu diesem Medium dazu; damit konnte das Gefühl der nationalen Zusammengehörigkeit im Netz einer leistungsfähigen Kommunikationsstruktur transportiert werden. In ihm artikulierten sich Interessen, Ambitionen und Hoffnungen der Deutschen. Und beide, Post undWochenschau, bewegten sich in einem Gleichklang des technischen Fortschritts. Beiden ging es um die Bezwingung von Raum und Zeit bei der Überbringung von Nachrichten und Informationen; um die immer schnellere Übermittlung von Briefen und Paketen in immer entlegenereWinkel des Landes, des Kontinents, des Globus; um das In-Verbindung-Sein. Und die Kamera des „Bildjägers“ der Wochenschau war dabei, zumindest als Zaungast.
In derWeimarer Zeit galten die USA als internationaler Taktgeber für den Fortschritt, nicht nur technisch. In Bildern aus Übersee wie dem „Besuch im Postamt von New York“ (Opel-Woche 1923) konnten die deutschen Kinogänger an der smarten Zielgenauigkeit der amerikanischen Postbeamten beim Briefesortieren auch den Habitus der selbstbewussten Effektivität bewundern. Deutschland, dessen internationale Stellung nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg geschwächt war, wollte die technische Hochentwicklung
des Landes im Zivilen sichtbar machen, wozu sich die Leistungen und Rekorde der zivilen Postfliegerei anboten. Im Filmbericht über „Das neue Heinkel-Schnellflugzeug der Deutschen Lufthansa“ (Deulig Tonwoche 61/1933) ist der Stolz auf den neuen Vogel deutlich zu spüren – vielleicht war dieser Bericht auch schon als PR-Auftrag für die Firma Heinkel produziert.
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