Ein Name ist Programm: HÖRZU! Die erste Rundfunk- und Fernsehzeitschrift Westdeutschlands

Ein Name ist Programm: HÖRZU!

Die erste Rundfunk- und Fernsehzeitschrift Westdeutschlands

Ausgabe

Das Archiv 2/2010

Autor: Cornelia Göksu

Seiten: 59-63

Deutschland hält mit derzeit 34 Verkaufstiteln und einer verkauften Auflage von 18 Millionen Exemplaren den Weltrekord bei den Programmzeitschriften. Die vier Verlage Bauer, Springer, Burda und Gong teilen sich den Markt, für den die Gratisausgaben und der Programmabdruck in der Tagespresse eine harte Konkurrenz darstellen. Dazu kommen heute zunehmend Online-Portale, Software-Programme und SMS-Dienste mit Informationen zum Fernsehprogramm. Eine generationenübergreifende Größe unter den Blättern ist
die HÖRZU. Gegründet 1946, war die Rundfunkzeitung lange konkurrenzlos. Mit ihrem Maskottchen Mecki erklomm die Publikumszeitschrift 1969 mit 4,3 Millionen Exemplaren europäischen Auflagenrekord. Vom Inbegriff der Adenauer-Ära mauserte sich das Blatt mit den Jahren zur Vorreiterin für Liberalisierung, machte Radio- und Fernsehstars berühmt und erfand Marketingkonzepte, die bis heute
wirken.

„This is Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government. Hier spricht Radio Hamburg, ein Sender der Alliierten Militärregierung.“ Mit dieser Ansage aus dem Funkhaus Hamburg an der Rothenbaumchaussee begann am 4. Mai 1945 um 19 Uhr in Hamburg der erste wieder in Betrieb gesetzte Rundfunksender in Deutschland mit der Ausstrahlung eines regelmäßigen Programms. Da Anlagen wie Funkhaus technisch weitgehend funktionierten, konnte die britische Militärregierung das Kommunikationsinstrument Rundfunk schon vier Tage vor Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation einsetzen. Nach dem Vorbild der British Broadcasting Corporation BBC begründete sie den Nordwestdeutschen Rundfunk NWDR für Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

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