Historische Zeitungen und Zeitschriften von, für und über die Post

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„Etwas vom ‚Familienoberhaupt‘ erfahren“

Historische Zeitungen und Zeitschriften von, für und über die Post

Ausgabe

Das Archiv 4/2013

Autor: Tanja Neumann

Seiten: 88-99

„Zur rechten Zeit tritt dies Zeitungsblatt ins Leben. Die Gedanken, die es vermittelt, die Ziele, die es erreichen will, sind von unverkennbar großer Bedeutung für die Arbeit und den Wirtschaftserfolg der Deutschen Reichspost. Die Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung lässt sich in vollem Maße nur verwirklichen, wenn der Leitsatz, mit den einfachsten Mitteln den größtmöglichen Erfolg herbeizuführen, in das Denken und Trachten aller in der Reichspost tätigen Männer und Frauen übergeht und dauernd darin wohnen bleibt.“ Die Geleitworte in der ersten Ausgabe der Verkehrs- und Betriebswissenschaft in Post und Telegraphie im Oktober 1924 lassen keinen Zweifel an den Absichten der Herausgeber: Keine Arbeit im vielverzweigten Betrieb der Post sei zu gering, als dass nicht „die Möglichkeit der Vereinfachung oder der Abkürzung des Arbeitsvorgangs“ bedacht werden könne und müsse.
Wenn Staatssekretär Karl Sautter (1872−1960) im Auftakt seines Geleitworts von „der rechten Zeit“ spricht, dann ist eine Zeit gemeint, in der die schwere Inflation mit Einführung der Rentenmark Ende 1923 überstanden und die Post mit dem Reichspostfinanzgesetz vom März des folgenden Jahres zum „selbstständigen Unternehmen“ erklärt worden ist – vom Reichspostminister unter Mitwirkung eines Verwaltungsrats nach Maßgabe dieses Gesetzes zu verwalten.

(…)