Beschreibung
Hohes Telegrammaufkommen
Das Haupttelegrafenamt Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg
Der am 8. Mai 1945 beendete Zweite Weltkrieg hinterließ weite Teile Berlins als Trümmerlandschaft. 600 000 Wohnungen waren zerstört, und von vormals 4,3 Millionen Einwohnern lebten noch 2,8 Millionen in der Stadt. Das Haupttelegrafenamt Berlin (HTA) in der Oranienburger und Monbijoustraße war im Bombenhagel über Berlin mit zwei leichten Treffern vergleichsweise glimpflich davongekommen. Die technischen Einrichtungen und die Mehrzahl der Apparate waren fast unbeschädigt geblieben, und der Amtsleitung war es gelungen, die vom Volkssturm beabsichtigte Sprengung der technischen Einrichtungen zu verhindern. Aber das Chaos jener Tage ging auch am HTA nicht spurlos vorüber: Die Räume wurden aufgebrochen und durchstöbert, Einrichtungen demoliert und zum Teil entwendet. Doch die Mitarbeiter des HTA kehrten bald zum Dienst zurück und sicherten das Gebäude, die Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten konnten beginnen.
Die zentralen Kabelverbindungen zum Fernamt und zum Fernnetz waren bis Ende des Sommers 1945 provisorisch wieder geschaltet. Am 15. September wurden die Fernämter Dresden, Schwerin und Leipzig im Probebetrieb wieder erreicht. Die Aufnahme des offiziellen Telegrafenbetriebs wurde aber von der Alliierten Kommandantur erst zum 8. Oktober 1945 − zunächst nur als Ortstelegrammdienst − angeordnet. Wegen des ansonsten zusammengebrochenen Kommunikationsnetzes stieg der Telegrammverkehr innerhalb Großberlins stark an, und bereits im Dezember 1945 wurden täglich 6000 Telegramme aufgegeben, die zunächst per Telefon übertragen wurden. Obwohl in der Telegrammaufnahme die ankommenden Leitungen erweitert wurden, war der Massenverkehr mit dem Telefon kaum zu bewältigen.
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