Beschreibung
„Iren sind geborene Sammler“
Liam O’Hainnin und sein privates Farvis Fernsehmuseum
Ein „pf“ verschluckt sich leicht; deshalb klingt Pfungstadt, wird es nicht sehr prononciert ausgesprochen, wie Funkstadt. Funkstadt wäre ein passender Ort, um die Sammlung von Liam O’Hainnin zu beherbergen: Radios, Fernsehapparate, Kameras und alles, was dazugehört.
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Fast alle Iren sammelten irgendwas, meint Liam O’Hainnin, der Mitte der 1980er-Jahre im hessischen Pfungstadt gestrandet ist
Fotos: Ute Schmidt, Bildfolio
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Er wacht vom Fensterbrett aus über eine eindrucksvolle Sammlung: Der Hund „Nipper“ ist Teil des Logos von „His Master’s Voice“, dem Markennamen verschiedener Plattenlabel. Schallplatten und Grammofone finden sich in der Sammlung von Liam O’Hainnin genauso wie Radio- und Fernsehapparate, Kameras, Tonbänder und Zubehör aller Art
Pfungstadt, wo der gebürtige Ire vor rund 30 Jahren gestrandet ist, wenn auch nur, um von dort aus ständig unterwegs zu sein in seine alte Heimat oder irgendwohin sonst auf der Welt, ist O’Hainnin auch recht. Hier hat er ein Haus gebaut und genug Platz, um Radio- und Fernsehapparate und Kameras zu sammeln. Und er hat hier im Ort Gleichgesinnte gefunden, also Menschen, denen es beispielsweise weniger wichtig ist, in sparsam möblierten Räumen großzügig zu leben, als Dinge vor dem Verfall zu retten. So hat er gute Bekannte im Museumsverein der Stadt, die südlich von Darmstadt an der Bergstraße liegt, rund 25 000 Einwohner und ein Stadtmuseum hat, dem der Verein tatkräftige Unterstützung zukommen lässt. In einem kurzen YouTube-Video zeigen Mitglieder lokale Besonderheiten der städtischen Sammlung, die in einer alten Remise untergebracht ist: Geräte zur Zigarrenproduktion – Pfungstadt war darin einst führend, und passend dazu wurden im Ort Zündholzer hergestellt. Das Hessische Staatsarchiv verwahrt zudem Dokumente, die die Bedeutung Pfungstadts für die Ziegelherstellung belegen.
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