„Das ist bei uns die Regel, das fällt hier gar nicht auf!“
Philatelistische Spuren schwäbischer Dichter
„Wir sind das Volk der Dichter
Ein jeder dichten kann,
Man seh’ nur die Gesichter
Von unser einem an.
Der Schelling und der Hegel
Der Schiller und der Hauff,
Das ist bei uns die Regel
Das fällt hier gar nicht auf.“
Ein jeder dichten kann,
Man seh’ nur die Gesichter
Von unser einem an.
Der Schelling und der Hegel
Der Schiller und der Hauff,
Das ist bei uns die Regel
Das fällt hier gar nicht auf.“
Das Volk, über das sich der Stuttgarter Kunsthistoriker und Archäologe Eduard von Paulus (1837−1907) diesen Reim einfallen ließ und das heute selbstironisch konstatiert: „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“, ist daheim im Südwesten Deutschlands. Wo allerdings genau das Schwabenland beginnt und wo es endet, ist je nach historischer, politischer oder mundartlicher Sichtweise über tausend Jahre fließend: Es erstreckt sich zwischen Baden und Hessen im Westen, Franken und Bayern im Norden, Osten und Süden. Zwischen Schwarzwald, Rhein und Neckar zieht es sich über die Schwäbische Alb bis zum Lech und dem Bodensee. Zeitweise reichte es bis in die Schweiz, nach Österreich und Frankreich, selbst in Rumänien sind die Spuren der Banater Schwaben zu finden. Aber sind sie literarisch so bewandert, wie von Paulus dichtend behauptet? Tut man ihnen Unrecht mit der von Thaddäus Troll in seiner Charakterisierung Deutschland deine Schwaben aufgestellten Behauptung, dass sie als liebstes Buch ihr Sparbuch betrachten? Schließlich hat die sprichwörtliche Sparsamkeit nicht unbedingt mit Geiz zu tun, sondern mit der Erfahrung von Armut und Not: Während Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg Anfang des 18. Jahrhunderts sein Residenzschloss in Ludwigsburg als prunkvolle Nachbildung von Versailles errichten ließ, mussten die „Schwabenkinder“ der armen Bevölkerung zur Arbeit in wohlhabendere Regionen verpachtet werden.
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