„Physische Energie sparen = Geld sparen“
Die Psychotechnik bei der Reichspost
Stöbert man in den Archiven des im Oktober 1924 als Beilage der Deutschen Verkehrs-Zeitung gegründeten Blattes Verkehrs- und Betriebswissenschaft in Post und Telegraphie, so stößt man immer wieder auf diesen Begriff, der heute erklärungsbedürftig geworden ist. „Psychotechnik“ bezeichnete die Anwendung psychologischer Konzepte zur Optimierung von „Mittel und Zweck“ in allen Lebensbereichen und „bildete einen Teilbereich der Angewandten Psychologie“ – so steht es bei Wikipedia. Ein schillernder Begriff, bei dem sich schnell ein gewisses Unwohlsein einstellen kann, spannt er doch etwas so Labiles, Flüchtiges und Angreifbares wie die menschliche Seele mit ihrem mechanisch kalten Widerpart zusammen. Dabei ist der zweite Teil des Kompositums der dominante: Es ist nicht etwa eine Technik gemeint, mit deren Hilfe sich die Seele orientieren kann, sondern eine Technik, die dazu geeignet ist, der Seele Herr zu werden. Die Seele steht hier für alles, was von Seiten des Menschen nicht zur Sache gehört, der er in einem Arbeitsverhältnis dienen soll, und dieses Störende und nicht Berechenbare soll nun technisch erforscht und bearbeitet werden.
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