Postvorstand Jürgen Gerdes ist 30 Jahre bei der Post

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Im Turm der unbegrenzten Möglichkeiten

Postvorstand Jürgen Gerdes ist 30 Jahre bei der Post

 

Ausgabe

Das Archiv 3/2014

Autor: Margret Baumann

Seiten: 50-55

Nicht auszumalen, was aus Jürgen Gerdes hätte werden können. Aber zum Fußball-Profi hat es nicht ganz gereicht, und diese Karriere wäre ja auch schon vorbei. Seine Laufbahn bei der Post dagegen ist wohl noch nicht auf dem Höhepunkt: Jürgen Gerdes ist 50, und er hat noch einiges vor. Seine Eltern, deren Rat er wenigstens zweimal im Leben gefolgt ist, dürften zufrieden sein mit ihrem Sohn, der eigentlich einst vor allem eines nicht wollte: zur Post.
Auf Wunsch der Mutter bewarb er sich trotzdem um einen Ausbildungsplatz bei der Postfachschule in Dieburg. Vergeblich die Hoffnung, sie würden ihn nicht nehmen, weil sich ja mehr als tausend andere um die knapp bemessenen Plätze rissen: Die Zusage kam prompt. Halbe Sachen sind nicht sein Ding, und so nahm er wissbegierig mit, was es in den Monaten in der Postführungskräfteschmiede zu lernen gab. Nach der Bundeswehr dann ein erstes Jahr bei der Post in Dortmund und schließlich das ersehnte BWL-Studium in Münster. Dort lehrten Heribert Meffert, der dem Bereich Marketing in Deutschland zu Renommee verholfen hatte, und Klaus Backhaus, ebenfalls ein Experte auf diesem Gebiet. In den Semesterferien verdiente Jürgen Gerdes Geld beim „gelben Riesen“, nach der Wende auch für einige Monate im Osten. Dort gab es Zulagen, aber auch hin und wieder Ärger, denn nicht alle DDR-Postler hatten ein offenes Ohr für die Ansagen junger Westkollegen.

(…)