Radioliebhaberei und Radioamateure zu Beginn des deutschen Unterhaltungsrundfunks

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Beschreibung

Rund-Unfug mit Zaungästen

Radioliebhaberei und Radioamateure zu Beginn des deutschen Unterhaltungsrundfunks

Ausgabe

Das Archiv 4/2008

Autor: Isabell Koch

Seiten: 24-29

Als vor 85 Jahren, am 29. Oktober 1923, ein regelmäßiges Rundfunkprogramm in Deutschland eröffnet wurde, erschloss sich die Funkindustrie neue, ungekannte Absatzmärkte. Binnen 10 Jahren wurde der Rundfunk zum Massenmedium und wirkte auf Gesellschaft und Staat ein, wie kaum ein Medium zu vor. Denn mit dem neuen Rundfunk entwickelte sich gleichzeitig auch eine Mode, die von manchem Zeitgenossen als Krankheit bezeichnet wurde: der „Radio-Fimmel“.

„Der Rundfunksport (…) gehört zweifellos zu den fesselndsten Unterhaltungen der Gegenwart. (…) Funk gleicht einem geliebten Weibe, dem man sich mit Leib und Seele verschrieben hat … Wirklich: Wer erst einmal auf der Lauer nach einer Welle gesessen hat und sein Ohr in die ferne Welt hinausspitzte, kann es bezeugen: Funk begeistert und hält gefangen. (…) Die Sucht des Funkbastlers liegt in seinem Ehrgeiz, neue Erfindungen zu machen, große Erfolge zu erzielen, Höchstleistungen aufzustellen. Aber die Sache hat auch ihre Schattenseiten. Es gibt Funkbastler, die die schönsten Wohnzimmer zu Werkstätten machen, natürlich stets zum Verdruß der Frau.“ In seinem Beitrag über „Die Seele des Funkbastlers“, erschienen 1924 in der Zeitschrift Der Funkbastler, versucht der Autor einen Typ Mann zu charakterisieren, den diese Zeit zu Tausenden hervorbrachte. Mit selbst gebauten Radioapparaten gingen „Radio-Liebhaber“, vornehmlich Männer, auf Wellenfang. In der Hoffnung, Zeit und Raum zu überbrücken, versuchten sie Töne aus dem Äther zu fischen. Die Begeisterung am Radiobasteln, das experimentelleVerbessern des Empfangs, die Vergrößerung der Reichweite durch kleinste Veränderungen, das Verwerten alltäglicher Materialien beim Bau – dies alles war aber ein Hobby, das schon Jahre vor Eröffnung des Unterhaltungsrundfunks zahlreiche Anhänger gefunden hatte.

(…)

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