„Soeben Schloss besichtigt – ist märchenhaft“

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Beschreibung

„Soeben Schloss besichtigt – ist märchenhaft“

Urlaubsgrüße aus dem bayerischen Süden

Ausgabe

Das Archiv 4/2008

Autor: Elke Kollar

Seiten: 80-85

Mit einer eigenen Haltestelle der Chiemseebahn wirbt die Herberge Kampenwand, das Hotel Chiemsee platziert sich malerisch vor eine Bergkulisse am Rande des Sees und die Konkurrenz verspricht „staubfreie Gastgärten“ mit „aufmerksamer Bedienung“. Um 1900 versendeten viele Sommerfrischler, die es nach Prien an den Chiemsee gezogen hatte, bunte Kartengrüße in die Heimat. Die kleinen Zeugnisse ihres Aufenthaltes finden sich heute in aller Welt. In langen Jahren hat der Sammler Walter Brumm unzählige dieser Ansichtskarten aus der Region zusammengetragen und präsentierte zur 850-Jahr-Feier seines Heimatortes mit ausgewählten „Grüßen aus Prien“ ein lebendiges Bild der Chiemseegemeinde – und ihrer Vermarktung.

Zahlreiche Sommerfrischler fanden den Weg an das „Bayerische Meer“, nachdem im Jahr 1860 die Eisenbahnlinie München–Salzburg eröffnet worden war. Schließlich hatte dasVoralpenland nicht nur eine malerische Landschaft zu bieten, vielmehr lockten auch die berühmten Inseln Herren- und Frauenchiemsee. Schnell wurden Hotels und Pensionen errichtet, rings um den See entstanden zahlreiche Gaststätten und Biergärten. Die bereits 1845 gegründete Chiemseeschifffahrt wurde ausgebaut, der Zugang für denTagestourismus im Jahr 1887 noch attraktiver gemacht: Seitdem verkehrt zwischen Bahnhof und dem Hafenort Prien-Stock die dampfbetriebene Chiemseebahn – auch heute noch passieren die originalen Wagen in der Hauptsaison die Schmalspurgleise. Nach einem Einbruch während des Zweiten Weltkriegs erlebte der Tourismus sogleich wieder einen Aufschwung, diesmal befördert durch die neue Autobahn von München nach Salzburg. Steht im Rahmen einesTagesausflugs noch heute meist ein Besuch des Schlosses Herrenchiemsee auf dem Programm, genießen viele Urlauber bei längerem Aufenthalt eine gediegene Mischung aus Kultur, Natur und Freizeitaktivitäten. Zu jedem der bislang genannten Stichworte finden sich Ansichtskarten in der reichen Sammlung Walter Brumms. Zum Thema Schifffahrt beispielsweise kann er einen Schleppraddampfer präsentieren, der beim Bau des Schlosses im Einsatz war. Mit Vorliebe ist jedoch auf den alten Karten der Schaufelraddampfer „Luitpold“ abgebildet, auf modernen Karten präsentiert sich stolz die ganze Flotte.

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