Schwarzhörer als Konstante der Rundfunkgeschichte

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Beschreibung

Appelle an das „Gute in dem Herrn Schwarzhörer“

Schwarzhörer als Konstante der Rundfunkgeschichte

Ausgabe

Das Archiv 3/2007

Autorin: Janina Fuge

Seiten: 6-13

Ertappt! Da steht sie nun, die arme Hausfrau, im Bademantel, mit noch längst nicht ondulierten Haaren und umringt von Herren, die just ihr verbotenes Tun aufgespürt haben. Mitten im Hausflur, vor den neugierigen Blicken der Nachbarn, ist sie überführt: Als Schwarzhörerin. Wie unangenehm!

Es ist eine peinliche und heute skurril anmutende Szenerie, die der Nordwestdeutsche Rundfunk Anfang 1951 für eine Werbekampagne fotografisch inszenierte, um all jenen einen Schrecken einzujagen, die Rundfunk konsumierten – aber dafür nicht zahlten. Mit dem „Wellendetektiv“ sollten sie erwischt werden, einem kleinen, mobilen Empfangsgerät, das Rundfunkwellen allerorts durch die Wände, „in Villenvierteln und Kleingartenkolonien“, wie es in der entsprechenden Pressemitteilung hieß, empfangen und damit übles Tun zum Schaden der ehrlichen „Hörergemeinschaft“ entlarven konnte. „Schwupp die wupp – da hat man sie“, so der Slogan für den Wellendetektiv. Dessen flächendeckender Einsatz muss zwar bezweifelt werden, die schlichte Existenz solcher Geräte ist jedoch im Museum der Bundesnetzagentur in Itzehoe dokumentiert.

(…)

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