Das Haupttelegrafenamt Berlin

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Das Haupttelegrafenamt Berlin

Bilder des Betriebs 1896-1922

Ausgabe

Das Archiv 1/2012

Autorinnen: Margret Baumann, Lioba Nägele

Seiten: 80-89

Als 1876 in Deutschland die Verwaltungen von Post und Telegrafie vereinigt wurden, war das Haupttelegrafenamt (HTA), wie die Zentraltelegrafenstation jetzt genannt wurde, die größte Verkehrsanstalt im deutschen Reichspost- und Telegrafengebiet und gehörte mit Paris und London zu den größten Telegrafenanstalten der Welt. Hier war der Mittelpunkt des in- und ausländischen Telegrammverkehrs im Deutschen Reich. Die wichtigsten Verbindungen gingen nach Hamburg, Frankfurt, Königsberg, Breslau, Leipzig, Dresden, Köln und Emden, die meist genutzten Auslandslinien waren neben Bayern und Württemberg – damals postalisches Ausland − die nach London, Wien, Paris, Budapest, Petersburg, Prag und Odessa.
Begonnen hatte der Betrieb 1848/49 mit fünf von Berlin ausgehenden elektrischen Telegrafenanlagen entlang den Eisenbahnlinien nach Aachen, Hamburg, Frankfurt, Stettin und Oderberg. 1850 wurde in der Königstraße 60 eine Zentraltelegrafenstation eingerichtet, die sämtliche Telegrafenlinien in sich vereinigte, im Oktober 1863 siedelte die Direktion um in das Dienstgebäude Oberwallstraße/Französische Straße. Dort war der Telegrafenbetriebssaal zunächst im dritten Geschoss eingerichtet, während sich Telegrammannahme und -abfertigung im Erdgeschoss befanden; später waren der große Telegrafensaal mit Hughes-Apparaten, die Telegrammannahme, die öffentliche Fernsprechstelle, die Telegrammabfertigung, die Hauptkasse und die Fahrradwerkstätten auf der unteren Ebene.

(…)