Die Funk- und Verkehrsausstellungen 1924 und 1925

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„…nicht mehr vom Weltverkehr ausgeschlossen werden…“

Die Funk- und Verkehrsausstellungen 1924 und 1925

Ausgabe

DAS ARCHIV 3/2017

Autor: Jürgen Bräunlein

Seiten: 24-33

Ähnlich wie die erste „Große Deutsche Funk-Ausstellung“ von 1924, die 1971 in „Internationale Funkausstellung“ (IFA) umbenannt wurde und auch heute noch stattfindet, hat die „Deutsche Verkehrsausstellung“ von 1925 ebenfalls eine Tradition begründet, die bis in die Gegenwart reicht. Heute heißt die jährlich wiederkehrende Messe „transport logistic“ und versteht sich als internationale Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. Ausstellungsort ist auch nicht mehr die Theresienhöhe, sondern das Münchner Messegelände. In den 1920er-Jahren kam diesen Ausstellungen eine große nationale Bedeutung zu.
Ohne in die Verhandlungen miteinbezogen zu werden, war Deutschland im Zuge des Versailler Friedensvertrags von Frankreich, England, Italien und den USA die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg zugeschrieben worden und hatte deshalb die Verantwortung für alle Schäden zu übernehmen. Dazu gehörten die Aufgabe sämtlicher Kolonien, der Verlust von rund 70 000 Quadratkilometern Territorium und hohe Reparationszahlungen an Frankreich und Belgien. Durch die Ausstellungen erhoffte sich die deutsche Funkwirtschaft eine Steigerung der Exportzahlen, doch ebenso bedeutsam war die psychologische, man könnte auch sagen selbsttherapeutische Komponente. Mit diesen Großprojekten, die über Deutschland hinaus für Aufsehen sorgten, rang eine gekränkte Nation um Anerkennung und Prestige in der Welt. Entsprechend viel Aufwand betrieb man. Reichspostminister Dr. Höfle, der bei der Eröffnung das Wort ergriff, lobte die deutsche Funkindustrie über den grünen Klee, da sie „die Sende- und Empfangsgeräte in steter Verbesserung und Vervollkommnung auf eine Höhe gebracht hat, die auch von den besten Erzeugnissen des Auslands nicht übertroffen wird“. Eingeladene Delegierte aus dem Ausland sollten diese Kunde weitertragen.

(…)